Als neapolitanische Mandoline kam sie Mitte des 17. Jh. In Italien auf , entwickelte sich in
zahlreichen lokalen Varianten zum italienischen Nationalinstrument und verbreitete sich später in ganz Europa.
Die vier Doppelsaiten aus Metall in der Stimmung g-d-a-e werden mit einem Plektrum gespielt. Neben ihrer großen Verwendung in der Volksmusik dient die Mandoline auch in der Kunstmusik in vereinzelten Solowerken (Vivaldi, Hummel, Beethoven) aber auch im Opernorchester (z.B. Mozart "Don Giovanni") und in der neueren Musik (u.a. Gustav Mahler, 7. und 8. Sinfonie)
Ein weiteres Instrument der Mandolinenfamilie ist die sechs-chörige Barockmandoline in Terz-Quart Stimmung. "Diese Mandoline, im 17. und 18. Jahrhundert mit zahlreichen Kompositionen bedacht, fand im 19. und 20. Jahrhundert nur noch wenig Beachtung und konnte so ihren klassischen Nimbus bewahren." (Prof. Marga Wilden-Hüsgen in Die Barockmandoline). Die abgebildete Barockmandoline stammt von Baumeister Uli Albert.
Die Domra, ein drei- oder viersaitiges Zupfinstrument, wird in Russland vor allem in der Volksmusik aber auch als Orchesterinstrument eingesetzt. Die von Natalia Strathmann-Alencova gespielte viersaitige Domra besitzt die gleiche Stimmung wie die Mandoline, allerdings ohne deren Doppelsaiten. Die Domra wurde, wie viele andere Instrumente, Ende des 17. Jahrhunderts von der Kirche verboten. Erst 1890 wurde sie von Wassilij Andrejew (1861-1918), der das erste russische Volksmusikorchester gründete, auf Basis alter Zeichnungen nachgebaut. Die erste viersaitige Domra erbauten G. Ljubimow und F. Burow Anfang des 20. Jahrhunderts.